Abnehmen: Einfach Schlank

Wie beginnt man so einen Artikel am besten…? Vielleicht mit dem Grund dieses Posts. Neben den Produktrezensionen wollte ich auch gerne Lifestyleartikel schreiben, die mein Leben bewegen. Eine liebe Freundin von mir fragte mich kürzlich, ob ich nicht etwas über Diäten oder Abnehmen schreiben möchte. Keine schlechte Idee, dieses Thema beschäftigt mich wohl seit der Pubertät und ich denke, dass ich nicht die Einzige bin.

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Mit 15 Jahren war ich ´gut genährt´, also nicht dick aber keinesfalls dünn oder schlank, scherzhaft nannte ich das ´kompakt´. Lange Zeit hat mich das nicht gestört Kleidergröße 38-40 zu tragen, bis ich die Schule wechselte. In meiner neuen Klasse hatte ich dann eine äußerst fiese Mädchenclique, deren Lieblingsbeschäftigung darin bestand, sich neue potentielle Opfer für ihre Hänseleien suchen und ihr eigenes Selbstwertgefühl daran aufzubessern. Schnell nahmen sie meine kleinen extra Pfunde ins Visier, die so gar nicht in ihr Bild passten. Tatsächlich haben sie mich damit auch irgendwann gekriegt und ich hab angefangen für meinen ´nicht untergewichtigen´ BMI zu schämen. Damals hatte meine Mutter aber den genialen Einfall gehabt, mir zum Geburtstag einen Fitnesscenter Halbjahresvertrag zu schenken, bei dem Studio direkt um meine Ecke. Nach ein paar Monaten harten Training und kompletter Ernährungsumstellung war ich dann rank und schlank. Egal was ich anzog, ich sah dünn aus und fühlte mich wohl. Nun konnte ich mit Kleidergröße 34 „angeben“. (Ich hoffe ihr hört meine Ironie raus ;))

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Als ich dann mit 22 meinen Sohn bekam, waren mein straffer Bauch und Traum-BMI Geschichte. In der Schwangerschaft hatte ich knapp 16 kg zugenommen, von hart trainierten 52 Kilogramm Gewicht war ich auf wieder 68 kg gelandet. Es gibt ja einige Frauen, die bekommen ihr Gewicht mit dem Stillen wieder rein oder manche können sowie so essen, was sie wollen ohne zuzunehmen. Bei mir war das nicht so. Und da ich vor dem Kind so schlank war, empfand ich es als umso bitterer nicht mehr in die alten Klamotten zu passen.

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Mit Kind ist es dann auch nicht mehr so einfach die selbe Disziplin beim Essen und Trainieren aufzuzeigen, wie als Single. Jedenfalls hatte ich meine Probleme mit dem Trainieren, außerdem habe ich seit der Schwangerschaft auch mehr eine Liebe zum Essen entwickelt. Ich liebe gutes Essen und ich esse gerne gut.

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Schlimm finde ich, dass man von der Gesellschaft so ein Bild vorgelebt bekommt, welches unrealistisch ist. Wütend werde ich bei Promis wie Angelina Jolie oder diesen ganzen Super Models, die 3 Wochen nach der Geburt aussehen, als hätten sie das Kind quasi ´ausgeatmet´ und dann auch noch behaupten: „ach, ein bisschen Sport und dann ging alles wie von selbst…“.  So etwas ist reiner Unsinn. Hinter solchen Personen steckt ein Maschinerie an Mitarbeitern, die nur damit beschäftigt sind, die Frau gut aussehen zu lassen. Eine Heidi Klum hat einen Personal Trainer, einen Ernährungsberater, einen privaten Koch, ein paar Nannys (welche die Kinder rund um die Uhr betreuen), Stylisten und wer weiß was alles noch (J-Lo hat sogar einen Nippelmasseur). Bestimmt gab es auch die eine oder andere Op, um alles in perfekte Form zu bringen, was aber kaum eine zugibt (es wird schon seltsam, dass einige faltenfreier sind als Teenager mit 18…). Die normale 0815 Mutter hat all das nicht, genauso wenig das 0815 Mädchen von nebenan.

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Doch nun zum Thema, einfach schlank. Nein. Ganz so einfach ist es für viele halt leider nicht. Erstmal möchte ich euch von Diäten eher abraten, Zeitschriften füllen gerne ihre Blätter damit aber die Gefahr des Jojo-Effekts ist viel wahrscheinlicher dabei, als wirklich dauerhaft abzunehmen. Außerdem erzeugen harte Verbote häufig Frust, der dann immer mehr in Heißhungerattacken endet.

Es gibt aber einige Tricks, die bei mir wirklich funktioniert haben.

Die Tricks zum Abnehmen

1. Trinken:

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– Am besten ist natürlich Wasser oder ungesüßten Tee. Besonders empfiehlt sich hier der bittere Mate-Tee (NICHT Club-Mate!!), welcher das Hungergefühl mindert aber auch ganz schön aufputschend ist. Auch andere Kräutertees (z.B. Pfefferminze) oder grüne Teesorten zügeln den Appetit. Säfte sollten eher als Schorlen eingenommen werden, denn auch der Fruchtzucker ist letztendlich Zucker.

-Es kommt häufig vor, dass man Durst mit Hunger verwechselt, deshalb sollte man bei jedem Hungergefühl erstmal ein Glas Wasser trinken. Viel Trinken regt außerdem den Stoffwechsel an (und sorgt für straffe Haut), lest auch hier nach.

2. Appetit

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– Der Appetit und das Hungergefühl sind trainierbar. Wirklich. Wenn man gewöhnt ist viel zu essen, dann hat man auch das Bedürfnis nach reichhaltigeren Mahlzeiten, umgekehrt gilt das Selbe. Den Magen kann man also mit seinem Essverhalten gezielt vergrößern oder verkleinern.

Nun ist es aber gar nicht so einfach, wenn man sich daran gewöhnt hat viel zu essen, weniger zu essen. Am besten ihr gleicht deshalb die Abstriche beim Essen mit weniger kalorienhaltigen Nahrungsmitteln aus. Zum Beispiel mit Obst, Salat oder selbstgemachten Jogurts. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, klappt es hinterher problemlos. Versucht es mal.

-Findet euren Essauslöser: Stress, Ärger, Langeweile: Es gibt viele Gründe, weshalb wir Appetit verspüren. Hunger ist meist nur ein kleiner Teil davon.
Beobachtet man sich selbst mal ein paar Tage lang und notiert, wann und warum gegessen wird, findet man schnell die Ursache. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, stellt ihr dann eure Gewohnheiten um. Neigt ihr zum Stress-Essen, legt regelmäßig Entspannungspausen ein. Langeweile-Esser sollten aktiver werden und sich ein Hobby suchen oder mehr mit Freunden unternehmen.

3. Achtet auf die zugeführte Kalorienmenge am Abend:

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-Das ist ein sehr wichtiger Punkt, der wirklich funktioniert. Solang ihr in Bewegung seid, könnt ihr essen wann ihr wollt. Gegen Abend hin, wo man sich meist nur noch wenig bewegt, sollte nur noch leichtes gegessen werden. Wenn der Körper sich abends weniger bewegt, verbrennt er weniger Kalorien als über den Taghinweg. Reichhaltige Mahlzeiten werden dann eher als Reserven gespeichert (=Fettpölsterchen), statt wie tagsüber in Energie umgewandelt. Beim Abnehmen müssen wir deshalb nicht auf das Abendessen verzichten, sondern auf die Gesamtmenge der zugeführten Kalorien achten. Da ich den Abend ,unter der Woche, häufig mit Sitzen verbringe (ob vor dem Fernseher oder dem PC), esse ich grundsätzlich nach 19 Uhr nichts mehr.

4. Sport

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-Jaaaa, so ganz um Sport kommt man nicht drum herum, wenn man auch langfristige Ergebnisse will. Dafür müsst ihr euch nicht ins teure Fitnessstudio quälen, es reicht wenn ihr euch jeden Tag eine 30min oder 1 h nehmt, wo ihr euch richtig bewegt. Das kann Tanzen sein, um den Blog Joggen, Fahrradfahren, Yoga, etc. oder erstellt euch einen Plan von Übungen (z.B. Situps, Seilspringen, u.a.), welchen ihr in der Zeit ausführt. Am besten soll Sport am Morgen wirken, aber ich mache auch eher abends meine Übungen und fahre 30 min Fahrrad auf unserem Hometrainer. Sport gehört einfach dazu, grade wer straffe Haut will, kommt nicht drum herum.

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-Wollt ihr mit besonderen Übungen z.B. den Bauch definieren, sollte man vor dem Training erst mal warm werden. D. h. bevor ihr die Sit-ups beginnt, macht euch mit z.B. Seilspringen 20-30 min warm. So seht ihr dann schneller Trainingsergebnisse.

5. Ernährung

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-Ernährt euch bewusst. Klar jeder von uns hat mal Lust auf Junkfood und Kuchen, das ist auch völlig ok, wenn es nicht zur Gewohnheit wird. Grundsätzlich gilt das Prinzip der Ernährungspyramide.

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(Bild Quelle: http://www.rehaportal.com/2012/01/neue-schweizer-lebensmittelpyramide/)

-Unten könnt ihr soviel essen, wie in euch rein passt, oben nur ab und zu. Schade, dass die Lebensmittelampel sich nicht in Deutschland durchgesetzt hat (vielen Dank an die großen Konzerne), aber es gibt sie inzwischen als App.

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-Desweiteren gilt natürlich.  Vollkornmehl ist besser als weißes Mehl, Ballaststoffe verlangen dem Körper mehr beim Verdauen ab. Ungesättigte Fettsäuren sind besser als gesättigte etc..

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-Tipp für kalorienarme Gerichte, die lange satt machen: Fleisch, Fisch oder Milchprodukte mit Salat, Gemüse und Obst kombinieren. Auch Vollkornlebensmittel sättigen lange.

-Beim Abnehmen sind wir ziemlich streng mit uns. Keine gute Idee, denn wenn wir uns zu strikte Verbote auferlegen, kommt früher oder später unser alter Freund, der Heißhunger, vorbei.

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-Mit zu wenig Essen tut man sich auch keinen Gefallen sondern begünstigt man den Jojo-Effekt, wenn man kein regelmäßiges Essverhalten hat, glaubt der Körper immer er müsse ansparen, für die schlechten Zeiten.

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-Viele Diätsysteme (z.B. Weightwatchers) funktionieren mit Kalorienzählen. Zuerst wird euer durchschnittlicher Kalorienverbrauch pro Tag ermittelt (hier ein Rechner dafür), dann schaut ihr mittels Tabellen oder KalorienRechnern, wieviel Kalorien ihr mit euren gewohnten Mahlzeiten zu euch nehmt. Je nach Lebensmittel wird dann alles zusammen gerechnet,dabei dürft ihr  nur nicht über euer Tagesmaximum kommen. Wenn ihr zusätzlich noch Sport macht, könnt ihr euer Maximum erhöhen. Die Methode funktioniert, ist aber nicht ganz unaufwendig.

-Übrigens ist am besten gegen Abend mehr eiweißhaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen (also z.B. ein Hühnchenfilet mit Salat statt mit Kartoffeln), da Eiweiß satt macht und zudem die Fettverbrennung steigert. Beilagen wie Nudeln, Reis, Kartoffeln oder Brot bestehen fast ausschließlich aus Kohlehydraten. Unser Körper setzt diese Kohlenhydrate aus der Nahrung letztendlich in Glucose um (=Zucker). Häufig haben Menschen mit Gewichtsproblemen zu kohlehydratlastige Essgewohnheiten. Das heißt im Umkehrschluss NICHT, dass Kohlehydrate schlecht sind. Nur um abzunehmen, sollte die Ernährung nicht hauptsächlich nur aus ihnen bestehen. Fehlen sollten Kohlehydrate aber in keinem Speiseplan. Es gibt einige Diäten, welche komplett auf sie verzichten, diese sind sehr hart und nicht auf Dauer für alle aushaltbar (Jojo-Effekt).

6. Macht euch nicht verrückt

Es ist erwiesen, dass der Großteil der Männer eher ´fülligere´ bzw. kurvige Frauen statt dürre Laufstegmodels bevorzugen.Die meisten Frauen machen sich also komplett umsonst verrückt.

Übrigens umso dünner man wird, umso mehr büßt der Körper auch an ungewollten Stellen Fett ein. Der Busen und der Hintern werden also zwangsläufig auch betroffen sein. Setzt euch nicht zu hohe Ziele, zu schnelle Gewichtsabnahme kann auch schlaffe herunter, hängende Haut zur Folge haben.

Fazit:

Es gibt noch viele, viele weitere Aspekte. Abnehmen ist ein unendliches Thema. Eine ganzer Industriezweig beschäftigt sich nur damit. Diese Auflistung sollte aber erstmal die Basiselemente enthalten, die man auch ohne Geldausgeben probieren kann. Ich möchte zu dem Thema noch mehr posten, denn es gibt ja ziemlich viele Produkte auf dem Markt dazu. Deshalb bleibt mir treu und ich hoffe, dass euch der Artikel gefallen hat.

Was sind eure Abnehmmethoden? Habt ihr noch weitere Tipps für mich? Habt ihr einiges davon bereits ausprobiert? Über Erfahrungsaustausch freue ich mich.

Alle benutzten Bilder unterliegen dem Copyright von rgbstock.com.

 

 

5 thoughts on “Abnehmen: Einfach Schlank

  1. Dein wichtigster Punkt, nicht mehr nach 19Uhr essen, endspreche ich absolut nicht 😉

    Spätes abendessen macht dick?
    Die Gewichtsentwicklung wird von der Energiebilanz bestimmt. Die Tageszeiten spielen dabei keine Rolle. Entscheidend ist lediglich, wie viel Kalorien aufgenommen werden, nicht wann das passiert.
    Wie sonst ließen sich die im Schnitt deutlich schlankeren Menschen in südlichen Ländern erklären?
    Dort wird häufig erst ab 21 uhr die umfangreichste Mahlzeit des Tages gegessen – allerdings meist mit viel höherem Gemüseanteil als hierzulande üblich. Dennoch verbleibe ich bei der ersten Aussage das die Energiebilanz am Ende das wichtigste ist.
    Was sollten sonst zB. Nachtschichtarbeiter machen, verhungern *LOL

    An dieser Stelle ein großes Lob an Deine Artikel und dem Blog.
    Tolle Berichte und mit Hingabe liebevoll gestaltet!

    Oliver

    • Nun vielleicht war das etwas missverständlich. Beim Abnehmen müssen wir nicht auf das Abendessen verzichten, sondern auf die Gesamtmenge der zugeführten Kalorien achten, da die meisten Menschen dazu neigen sich zu der Zeit weniger bewegen, als über den Tag verteilt. Bei Leuten die in Nacht arbeiten ist das natürlich etwas anderes. Zwar deuten die Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass Übergewicht mit der Aufnahme später Mahlzeiten verbunden ist. Allerdings ist vermutlich nicht das späte Essen Grund für überflüssige Pfunde, sondern die gleichzeitig erhöhte Energiezufuhr insgesamt. Wichtig ist, dass man tagsüber nicht zu wenig sowie regelmäßig und ausgewogen isst. So verhindert man, dass späte Abendmahlzeiten besonders groß ausfallen. Gegen ein ausgewogenes Essen in entspannter Atmosphäre, ist auch am späteren Abend nichts einzuwenden.

  2. Ich finde es schön das Du zu meiner Antwort nochmal Bezugt nimmst.
    Ebenso gut finde ich die Konkretisierung Deiner Aussage!
    Gerne vervollständnige ich hiermit auch meine Assage um ein weiteres:

    Spätabendliches Essen führt zu Magendrücken und beeinträchtigt die Nachtruhe, das ist wohl unumstritten.

    „Fünf Mahlzeiten sind ideal“ treffen hierbei zB. auf Menschen bei deren der Blutzuckerspiegel immer mal stark absink, zu.
    – Mehrere Mahlzeiten am Tag halten den Zuckerspiegel im Gleichgewicht und bieten dem Gehirn beständig Energie in Form von Zucker an.
    – Heißhungerattacken bleiben aus

    Ich denke wir sind uns einig, das jeder Mensch ein Indivium ist und somit auch deren persönliche Bedürfnisse einen angenehmen Ryhtmus und Takt der Ernährung zu berücksichtigen.

    Alles in allem hast du dies in Deinem Beitrag sehr schön auf den Punkt gebracht. thx!

  3. Ich finde deinen Bericht toll! 🙂
    Letztendlich muss einfach jeder seinen eigenen Weg finden und die Ernährungsform finden, mit der er sich am wohlsten fühlt.
    Vor 2 Jahren hab ich zb. sehr gut mit der Dukan-Diät abgenommen. Leider war das nicht von Dauer. Was aber auch an meiner mangelnden Disziplin lag *hust* Ich hab aus dieser Zeit aber die Sache mit der eiweißreichen Ernährung am Abend mitgenommen und bin mittlerweile bei Low Carb angelangt. Für mich ist wichtig, dass es alltagstauglich ist und ich die Ernährung auch im Job einhalten kann.
    Aktuell mache ich, entsprechend der Fastenzeit, grad Heilfasten. Mit Tee, Wasser und frischen Säften. Ohne Essen quasi. Ich versuche das immer 1-2 Mal pro Jahr zu machen, tut mir unglaublich gut. 🙂

    Liebe Grüße und ein schönes WE dir!
    die Pepsa

    • Liebe Pepsa, vielen Dank, ich habe mir große Mühe gegeben nicht zu pauschal zu klingen. Ich stimme dir vollkommen zu, ich denke auch jeder muss seinen eigenen Weg finden. Klingt spannend, was du ausprobiert hast, ich würde gerne mehr über deine Erfahrungen wissen, schreibst du auch einen Blog? Was kannst du so berichten?
      Liebste Grüße Amy

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